Kinogeschichten

Kinogeschichten

KinomagazinFrankreich  

Ein guter Roman ist fast schon ein fertiger Film - dieses Sprichwort ist so alt wie die Verbindung zwischen Kino und Literatur selbst. Noch heute suchen viele zeitgenössische Regisseure in literarischen Texten nach Ideen und Material für ihre Filme. Und was sich als Buch gut verkauft, hat beste Chancen, auch als Film erfolgreich zu werden. Hinzu kommt, dass der Verkauf von Filmrechten für einen Schriftsteller oft die einzige Möglichkeit ist, ausreichend Geld zu verdienen. Das weiß auch die Filmindustrie. Warum selbst eine Story erfinden, wenn die Literatur einen scheinbar unerschöpflichen Vorrat an Geschichten bietet?

Manchen Filmemachern gelingt es, dem literarischen Ausgangsmaterial eine eigene Lesart hinzuzufügen. Zu den herausragenden Beispielen zählen Luchino Viscontis "Tod in Venedig", Stanley Kubricks "Lolita", Volker Schlöndorffs "Blechtrommel", Raoul Ruiz' "Die wiedergefundene Zeit" und Pascal Ferrans "Lady Chatterley". Solche literaturbegeisterten Regisseure adaptieren große Werke fürs Kino, weil sie sie als Leser lieben und sich eingehend mit ihnen befasst haben. Andere wie Mathieu Amalric wenden sich Romanen aus ganz anderen Gründen zu: Sie finden einfach ihr eigenes Leben viel zu langweilig, um daraus einen Film zu machen.

Der französische Autor Yann Moix - wie vor ihm bereits Jean Cocteau, Marcel Pagnol, Sacha Guitry und Marguerite Duras, ist Schriftsteller und Regisseur zugleich. Dass Autoren häufig Cineasten sind, dieses Phänomen gibt es bis heute, und die verschiedenen Resultate können sich sehen lassen. Die erste Folge der Reihe "Kinogeschichten" bietet anhand von Filmausschnitten, Archivaufnahmen und Interviews aus verschiedenen Ländern und Epochen eine spannende Reise durch die Geschichte der Literaturverfilmungen.

Bewertung

0,0   0 Stimmen