Kinder der Wüste

Kinder der Wüste

In der Wüste Thar, die zum größten Teil im indischen Bundesstaat Rajasthan liegt, lebt an der Grenze zu Pakistan das Nomadenvolk der Naths. Die 20.000 Angehörigen dieses Volksstammes zählen zu der Volksgruppe der Sinti und Roma. Seit Generationen bestreiten viele von ihnen ihren Lebensunterhalt als Musiker, Akrobaten und Schlangenbeschwörer. Sie ziehen von Ort zu Ort und bleiben immer dort, wo sie gerade Arbeit finden können. Mittlerweile gibt es eine zweite Gruppe der Naths. Sie ist sesshaft geworden, und ihre Mitglieder leben in kleinen Lehmhütten und schicken ihre Kinder - auch die Töchter - in die Schule. Vor weniger als tausend Jahren lag die Wüste Thar an der Seidenstraße. Diese führte von China über Afghanistan und Iran bis nach Europa. Sie war eine belebte Handelsstraße, und auch die Naths reisten auf dieser Straße und profitierten von ihr. Aus welchen Gründen die Sinti und Roma vor Jahrhunderten aus Indien emigriert sind, ist nicht schriftlich überliefert. Aber Traditionen und Sprache wurden von Generation zu Generation mündlich weitergegeben. Dokumentarfilmerin Rita Erben begleitet die Töchter einiger Familien der Naths in die Schule und in die Wüste. Welche Träume haben diese Mädchen, welche Berufe möchten sie ergreifen? Dürfen sie frei über ihr Leben entscheiden? Die farbenprächtige Dokumentation zeigt die zwei Lebensformen der Nomaden: einmal die traditionellen Sinti und Roma in Indien und zum anderen die sesshaft gewordenen Naths, die allmählich im 21. Jahrhundert angekommen sind.

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