Kein Mensch mehr im All?

Kein Mensch mehr im All?

DokumentationF / CDN  

Es gibt zwei Arten von Weltraumforschung. Da ist zum einen die robotergesteuerte Erkundung des Alls. Sie hat die Menschheit in 50 Jahren auf verschiedenen Gebieten - Meteorologie, Geowissenschaften, Telekommunikation, GPS-Systeme und die Erforschung anderer Welten und des Universums - vorangebracht. Die technische Entwicklung der Satelliten und Raumsonden verläuft so rasant, dass sich die Leistungen der Weltraumforschung in zehn oder 20 Jahren kaum abschätzen lassen. Doch über diese Art der Forschung wird in den Medien kaum berichtet, außer wenn ab und zu die Oberfläche eines eine Milliarde Kilometer von der Erde entfernten Planeten live im Fernsehen zu sehen ist. Auf der anderen Seite steht der bemannte Raumflug, der ein Drittel der gesamten Mittel verschlingt. Er war im 20. Jahrhundert Schauplatz des ideologischen und technologischen Ringens der beiden Weltmächte und versinnbildlicht seit den 60er Jahren Macht und Prestige der Industrienationen. Dieser zweiten Art der Eroberung des Weltalls hat der amerikanische Präsident Barack Obama im Februar 2010 ein Ende gesetzt, indem er das Monderoberungsprogramm seiner Vorgänger stoppen ließ. Zuvor hatte er durch eine Expertenkommission, den Augustine-Ausschuss, eine Bilanz der amerikanischen Raumfahrtpolitik erstellen lassen. Die Dokumentation versucht, die Überlegungen der Ausschuss-Mitglieder nachzuvollziehen, die beide Forschungsströmungen untersuchten. Auf der einen Seite stehen jene Forscher, die der Entstehung des Weltalls und den Naturgesetzen nachspüren, um die Welt und ihre Geschichte besser zu verstehen. Auf der anderen Seite befinden sich die Wissenschaftler, deren Raketen den Menschen in eine strahlende, bisher aber nicht konkret werdende Zukunft katapultieren sollen. Der Film zeigt, wie sich diese ungleichen Zwillinge, der Astronaut und der Roboter, seit den 60er Jahren bis heute entwickelt haben. Manchmal überrundete der eine den anderen, dann wieder machte der eine die enttäuschten Hoffnungen des anderen wett.

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