Kampf um Montecristo

Kampf um Montecristo

Natur und UmweltD  

"Der Graf von Monte Christo" ist Legende: Über 50 Mal wurde die Rachegeschichte eines unschuldig Verurteilten verfilmt. Wenig ist wahr an diesem Mythos, am allerwenigsten der Schauplatz. Doch die wirkliche Geschichte der Insel ist genauso spannend wie die Fiktion von Alexandre Dumas. Der rund elf Quadratkilometer große Felskegel vor Elba ist das am strengsten geschützte Naturschutzgebiet Europas. Hier kämpft die Biologin Francesca Giannini einen einsamen Kampf gegen die Folgen einer schleichenden Umweltzerstörung: Für das mehr als 50 Kilometer von der nächsten Insel entfernte Montecristo eine Katastrophe. Denn auf dem unbewohnten Eiland findet sich nicht nur die ursprünglichste Pflanzenwelt im Mittelmeer. Hier leben unzählige Arten, die es nirgendwo anders gibt. Die Ziegen von Montecristo sind die letzten genetischen Urziegen unseres Planeten. Hier lebt die sagenumwobene Montecristo-Viper, dazu mindestens vier Schneckenarten und mehr als zehn endemische Pflanzen. Hier brütet die letzte Kolonie der Gelbschnabel-Sturmtaucher im westlichen Mittelmeer. Doch das Paradies ist bedroht. Die eingeschleppte Wanderratte frisst nahezu alle Seevogelküken, bedroht die endemischen Schnecken, Frösche und Insekten und die seltenen Pflanzen. Doch Francesca hat einen Weg gefunden, die Ratten zu bekämpfen und die scheuen Ziegen zu retten. Und vielleicht ist das auch die Chance für Francescas langfristigen Plan: das Gleichgewicht der Natur auf Montecristo wieder herzustellen und eine Welt zu schaffen, wie sie war, bevor der Mensch das Mittelmeer besiedelte.

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