Kalender, Kulte und Kulturen

Kalender, Kulte und Kulturen

Nach den Bücherverbrennungen der spanischen Eroberer existieren nur noch drei Handschriften der Maya weltweit und nur eine davon kann im Original betrachtet werden. Diese kam auf ungeklärten Wegen nach Wien, wurde für Dresden erstanden und landete dort in der Schatzkammer des Buchmuseums. Seit der Ankunft in Dresden 1740 ist das Manuskript ein Besuchermagnet, Forschungsgegenstand und Vorlage für viele Veröffentlichungen. Das Fernsehteam dokumentiert neben den Hinterlassenschaften aus Südamerika auch Kalenderbauten aus Europa die bisher wenig bekannt sind. So hat ein Archäologe aus Mainz bei einer Grabungsauswertung, ein riesiges frühkeltisches Kalenderwerk im Fürstengrab von Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen im Schwarzwald entdeckt. Die Anordnung der Gräber um das zentrale Fürstengrab stimmt mit den Sternenbildern des nördlichen Himmels überein und die Gräber wurden auf die Mondzyklen ausgerichtet. Eine besondere Attraktion auf Sardinien sind die Mondbrunnen, die auf das zweite Jahrtausend vor Christus datiert werden. Präzisionsarbeit in Stein und hohe Kenntnisse der Astronomie beeindrucken die Besucher. Es ist erwiesen, dass der Vollmond nur einmal pro Jahr, rund um die Jahreswende bis an die Wasseroberfläche scheint und das Sonnenlicht nur bei Tag- und Nachtgleiche die Wasseroberfläche erreicht. Die Autoren analysieren gemeinsam mit Experten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Kalendersysteme alter Kulturen. „Der derzeitige Medienhype rund um den Maya Kalender führt hoffentlich dazu, dass die astronomischen Leistungen aller frühen Kulturen genauer betrachtet und entsprechend gewürdigt werden“, meint Regisseur Ronald P. Vaughan.

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