Kaiser Franz Joseph und sein Salzkammergut

Kaiser Franz Joseph und sein Salzkammergut

Viele Filme beschäftigten sich mit der Rolle Franz Josephs I. als Monarch, mit dem Verfall des Habsburgerreichs und seinem Untergang im Ersten Weltkrieg. Dieser Film zeigt Franz Joseph privat.
Nirgendwo konnte er seine Privatheit so ausleben wie im Salzkammergut. Jahrhundertelang war die Gegend zwischen Hallstatt und Ischl im Besitz seiner Vorfahren gewesen - vor allem des "weißen Goldes" wegen, das dem kaiserlichen Kammergut auch den Namen gab.
Mit Kaiser Franz Joseph I. kam ein neuer, wesentlicher Aspekt hinzu. Seine lebenslange Verbundenheit mit der Region, seine Sommerfrischen im geliebten Ischl zogen wie ein Magnet neben großen Teilen des Hofes und des Adels vor allem die kulturelle Elite seiner Epoche zahlreich an: Komponisten, Schriftsteller, Schauspieler. Sie alle fanden im Salzkammergut ihr Refugium, ließen das Land zu einem zumindest im Sommer kulturellen Zentrum der Monarchie erblühen.
Das Leben des Monarchen war vor allem eng mit Ischl verbunden. Am 18. August 1831 feierte der älteste der drei "Salzprinzen" dort bereits seinen ersten Geburtstag. Des 18. August gedenkt die Stadt bis heute. In Ischl feierte der Kaiser auch seine Verlobung mit der Wittelsbacherin Elisabeth. Für die naturbegeisterte Kaiserin wurde Ischl folglich auch zum Ausgangpunkt für zahllose, von ihr in Gedichten besungene Ausflüge in die Gebirgswelt des Salzkammergutes, die der Kaiser wiederum seiner großen Passion, der Jagd wegen, liebte und besuchte.
In Ischl erreichten ihn aber auch die Nachrichten von Katastrophen: Etwa jene von Königgrätz, wo 1866 der Untergang seines Reiches eingeleitet wurde. Während seines letzten sommerlichen Aufenthalts 1914 musste Kaiser Franz Joseph schließlich auch jene Kriegserklärung unterzeichnen, die "in Europa die Lichter ausgehen ließ" und die Welt in das Inferno des Ersten Weltkriegs stürzte.
Ausgehend vom noch zu Lebzeiten Franz Josephs 1906 zu "Bad Ischl" erhobenen Kurort folgt der Film den Spuren des Kaisers vom Fuschlsee, dem Wolfgangsee und dem Mondsee über das Tal der Vöckla, den Traunsee und das Almtal bis hin zur Dachsteinregion ins Ausseerland.
Die bis heute andauernde Faszination einer kaiserlichen, vor allem kulturell geprägten Epoche wird in allen Teilen des Salzkammerguts beleuchtet, das von Liebhabern gern als "zehntes österreichisches Bundesland" bezeichnet wird. Diese Rolle bewahrte sich die Region bis heute, trotz aller politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts.

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