Jungs und Mädels

Jungs und Mädels

Sommer in einer südfranzösischen Kleinstadt: Die Ferien haben begonnen, die Teenager fahren zum See, flirten in der Sonne und sind voller Vorfreude auf den Ball zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli. Der 15-jährige Armand ist anders als die Jungen seines Alters: etwas dicker und ein wenig verklemmter, manchmal etwas aufgedrehter, aber auch verschwiegener als die anderen. Der erste Sommer, in dem die Jugendlichen mehr von ihrem Körper zeigen, und ihr Alter, in dem Angeberei, Männlichkeitsgehabe und erste Flirts eine so große Rolle spielen, zwingen Armand, sich mit neuen Gefühlen und Fragen auseinanderzusetzen: Wie wirke ich auf andere und wie sehe ich mich selbst? Die Ferien sind auch die Zeit der neuen Erfahrungen. Jenseits der Pflichten des Alltags genießt Armand seine Freiheit, ohne Eltern, ohne Schule. Doch was mit sich anfangen, wenn man nicht verreist? Dann zieht sich der Sommer in die Länge, denn Armand nimmt die verrinnende Zeit anders wahr. Er hat mehr Muse und lauscht dem Zirpen der Grillen, plaudert mit seinen Freundinnen, sieht sich amerikanische Fernsehserien an und hält häufig langen Mittagsschlaf. Regisseur Blaise Harrison, dessen Arbeiten stilistisch an die Filme von Gus Van Sant oder Larry Clark erinnern, hat Armand einen Sommer lang gefilmt und ihn mit der Kamera bei Dorffesten und in Momenten der Einsamkeit begleitet. Sein sehr cineastischer Dokumentarfilm erzählt eine Entwicklungs- und Initiationsgeschichte, bei der Humor und Leichtigkeit den nötigen Abstand schaffen und gleichzeitig einen liebevollen Blick auf einen etwas anderen Jugendlichen gestatten, der sich mit den Normen herumschlägt und sein Leben träumt, bevor ihn der nahende Schulanfang in die Realität zurückholt. ARTE stellt diesen Beitrag auch bis sieben Tage nach Ausstrahlung in einer 'Streaming'-Fassung auf ARTE+7 bereit.

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