Jón Gnarr - Mein Reykjavík

Jón Gnarr - Mein Reykjavík

Der isländische Comedy-Star und Politiker Jón Gnarr wurde am 2. Januar 1967 im isländischen Reykjavik geboren. Er verließ die Schule mit 14 Jahren, musste in ein Internat für "schwer erziehbare Jugendliche". Nach diversen Gelegenheitsjobs arbeitete er als Pfleger in einem Heim für geistig und körperlich Behinderte und schloss sich der Punkband "Die tropfenden Nasen" an. Anfang der 1990er Jahre begann seine Karriere als Komiker, er trat im Hörfunk, Fernsehen und in Spielfilmen auf und arbeitete als Creative Director in einer Werbeagentur. Als Island 2008 von der Weltwirtschaftskrise schwer getroffen wurde, die größten Banken des Landes vor dem Kollaps standen und die Bevölkerung vor dem Parlament revoltierte, beschloss er, eine Partei zu gründen. Nicht irgendeine, sondern "Die Beste Partei". Auf der Kandidatenliste Gnarrs standen seine Freunde - Musiker, Schauspieler, Comic-Zeichner. Man trat mit Wahlversprechen an, wie "Gratis-Handtücher in allen Schwimmbädern", "Ein Eisbär für den Zoo" oder "Ein drogenfreies Parlament bis 2020". Zugleich gelobte man, alle Wahlversprechen zu brechen. Die Spaßpartei gewann auf Anhieb die Kommunalwahlen 2010, Jón Gnarr wurde Bürgermeister. Als "Clown" und "Amateur" verschrien und von seinen politischen Gegnern angefeindet absolvierte er die volle Legislaturperiode, was vor ihm erst zwei Bürgermeister der Stadt schafften. Er musste wirtschaftlich harte Maßnahmen setzen, aber er hinterlässt ein saniertes Budget und eine schuldenfreie Stadt. Und bei aller realpolitischen Arbeit hat ihn sein Sinn für Humor nicht verlassen. So führte er die Schwulen-Parade an oder richtete sich bei der Weihnachtsansprache im Darth-Vader-Kostüm an die Bevölkerung. Selbst seine politischen Gegner attestieren ihm nun, ein Glücksfall für die Stadt gewesen zu sein und das Bild eines Politikers für immer verändert zu haben.

Die Dokumentation "Jón Gnarr - Mein Reykjavik" erzählt die Geschichte des Politikers und Komikers Jón Gnarr.

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