Johannes Kepler oder Der Blick zu den Sternen

Johannes Kepler oder Der Blick zu den Sternen

DokumentarfilmFrankreich  

Sommer 1610. Eines der ersten von Galileo Galilei erfundenen Fernrohre trifft endlich in Prag, der Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches, ein.

An allen europäischen Höfen wird über das neuartige optische Instrument gesprochen, denn zum ersten Mal wird sichtbar, was dem bloßen Auge bisher verborgen geblieben war. Galilei erspähte damit Berge auf dem Mond, neue Himmelskörper im Sonnensystem und Sterne in der Milchstraße. Der italienische Wissenschaftler entdeckte die unendlichen Weiten des Universums - und bereitete damit so manchem Unbehagen.

Zehn Nächte lang hat Johannes Kepler, Astronom von Kaiser Rudolf II., die Möglichkeit, das Firmament durch das Fernrohr zu betrachten. Der kaiserliche Hof gibt sich ein Stelldichein auf der Terrasse, auf der er sein Observatorium aufgebaut hat. Abend für Abend schauen sie durch das Teleskop, wohnen der Sektion eines menschlichen Auges bei, erforschen die Geheimnisse der Schöpfung und schmieden Ränke gegen den melancholischen Kaiser, dessen Regentschaft sich dem Ende zuneigt.

Die wissenschaftliche Revolution und die Palastrevolte sind untrennbar miteinander verbunden. Die verschwommenen Bilder im Fernrohr sind wie ein Symbol für das instabile Reich, in dessen Hauptstadt die Wissenschaft Einzug erhält.

Im Mittelpunkt dieser Ereignisse steht Johannes Kepler. Der gläubige Christ stellt bisherige Gewissheiten infrage. Als leidenschaftlicher Forscher sucht er sich seinen eigenen Weg zwischen Wissenschaft und Aberglaube, Freiheit und Intoleranz, Aufklärung und Hexerei. Für ihn bedeutet lernen, aus einem Traum zu erwachen.

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