Jimi Hendrix
Als Jimi Hendrix kurz nach Mitternacht, am 31. August 1970, die Bühne des 'Isle of Wight Musikfestivals' betrat, ahnte niemand, dass es sein letztes bedeutendes Konzert werden würde. Drei Wochen später, am 18. September 1970, starb Hendrix im Alter von nur 27 Jahren in London. Sein kurzes Leben und seine kurze Musikkarriere aber reichten aus, um ihn zur Legende und zu dem Rockgitarristen werden zu lassen. Am 27. November 2012 wäre Jimi Hendrix 70 Jahre alt geworden. Über keinen Gitarristen wurde und wird mehr geschrieben, dokumentiert und erzählt. Kaum ein Rockgitarrist, der nicht von ihm inspiriert wurde. Kaum ein Musiker, der seine Titel nicht kennt oder gecovert hat. Hendrix' Einfluss auf die Entwicklung der Rockmusik ist nachhaltig. Mit seinem innovativen und virtuosen Spiel, als 'Orchestrale Gitarre' bezeichnet, machte er Spielweisen und Sounds der E-Gitarre populär, die heute selbstverständlich erscheinen. Hendrix' charismatische Erscheinung und seine extrovertierten Bühnenshows irritierten und faszinierten das Publikum gleichermaßen: Er spielte die Gitarre mit den Zähnen, benutzte sie als Phallussymbol, zertrümmerte und verbrannte sie sogar. Ende der 60er-Jahre hatte man derartiges noch nicht gesehen und gehört. Hendrix' Gitarrenspiel war von Zauber und Mythos umgeben. Selbst andere, auch bedeutende Gitarristen seiner Zeit pilgerten zu Hendrix-Konzerten und fragten sich: Wie macht der das? Die 'Isle of Wight Festivals' von 1968 bis 1970 nennt man 'das europäische Woodstock'. Zum zweiten 'Isle Of Wight Festival' im Jahre 1969 kamen über 250.000 Besucher auf die englische Kanalinsel, 1970 waren es sogar 600.000. Die Liste der Stars, die auf dem Festival auftraten, liest sich wie das Who-is-Who der Popmusik dieser Zeit. Jimi Hendrix war als Headliner des letzten Konzerttages, jenem 30. August 1970, gesetzt. Doch er war genervt von vorhergehender Studioarbeit, geplagt vom Jetlag, wurde immer wieder abgelenkt von Problemen mit dem Equipment.