Jemen - Die Welt schaut weg

Jemen - Die Welt schaut weg

AuslandsreportageF  

10.000 Todesopfer, 300.000 Umsiedlungen und zwei Millionen Flüchtlinge - so lautet nach drei Kriegsjahren in Jemen die schreckliche Bilanz. Den Vereinten Nationen zufolge erlebt der Staat im Süden der Arabischen Halbinsel zurzeit die schlimmste humanitäre Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Und doch weiß man fast nichts über diesen Krieg, der sich quasi hinter verschlossenen Türen abspielt. Die Konfliktparteien schotten das Land ab und verwehren der Welt den Blick auf die tatsächliche Situation.

"Jemen - Die Welt schaut weg" gibt erstmals erschreckende Einblicke in die Realität des kriegsversehrten Landes, in dem Bomben, Kämpfe, Hungersnöte und Choleraepidemien ihre grausamen Spuren hinterlassen haben. Die Reporter fuhren von Aden im Süden des Landes bis ins nördlichere Sanaa und überquerten dabei auch die dazwischenliegende Frontlinie bei Tais. Begleitet wurden sie von Peter Maurer, dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, der als einer der wenigen Menschen durch das Land gereist ist und der internationalen Gemeinschaft von der kritischen Lage berichtet hat.

Parallel zu dieser Reise erzählt der jemenitische Intellektuelle Nabil Subay, der heute in Kairo im Exil lebt, wie seine Heimat vor seinen Augen in wenigen Jahren in Chaos und Gewalt versank. Er erläutert, wie egoistische Machtspiele vom Arabischen Frühling in den heutigen Krieg führten und welche tragischen Folgen dies für die Bevölkerung hat. Archivaufnahmen veranschaulichen seine Schilderungen. "Jemen - Die Welt schaut weg" zeigt ein vom Bürgerkrieg zerstörtes Land, das den regionalen Mächten als Spielball dient und von der internationalen Gemeinschaft völlig vergessen wird.

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