Jean-Pierre Melville

Jean-Pierre Melville

Sein Deckname "Melville" stammt aus seiner Zeit beim Militär und ist eine Hommage an den US-amerikanischen Schriftsteller Herman Melville, den Autor des "Moby Dick". Nach dem Krieg gründete der Regisseur seine eigene Produktionsfirma und sein eigenes Studio in Paris. So konnte Jean-Pierre Melville, der sich viele Jahre vor der Nouvelle Vague als "auteur" verstand, in vollkommener künstlerischer Unabhängigkeit seine ersten Filme machen. Darunter "Eva und der Priester" (1961), zweiter Teil einer Trilogie über die deutsche Besatzung. Darin geht es um die verwitwete Kommunistin und Atheistin Barny, die mit ihrer Tochter in einer kleinen besetzten Stadt in Frankreich lebt. Um ihre halbjüdische Tochter zu schützen, lässt Barny sie katholisch taufen. In der Kirche wird dann ihr Interesse von dem jungen Priester Léon Morin geweckt. Danach wechselte Jean-Pierre Melville vom Historien - und Kriegsfilm zum "Männerfilm" und entwarf düstere Kriminalfilme, die von desillusioniertem Pessimismus, großer Einsamkeit und dem unabwendbaren Scheitern ihrer männlichen Protagonisten geprägt sind. Mit "Der zweite Atem" (1966) zeigte sich Melville als meisterhafter Erneuerer des Film noir. Er handelt von Gangster Gustave Minda, der nach seinem Gefängnisausbruch noch einen letzten Coup plant, bevor er sich ins Ausland absetzt. Doch der Pariser Polizist Blot ist ihm dicht auf den Fersen. Auch in "Vier im roten Kreis" (1970) bereiten der frisch entlassene Einbrecher Corey, der gerade entflohene Häftling Vogel und Ex-Bulle Jansen ein raffiniertes Verbrechen vor - den Einbruch in ein exklusives Juweliergeschäft.

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