Jahrhundertflieger DC-3

Jahrhundertflieger DC-3

Ein Tag, der in die Geschichte eingeht: der 6. Juni 1944. D-Day, Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg. Als Truppentransporter dabei ein legendäres Flugzeug: die DC-3. Ihre Namen sind ungezählt: Dakota, Skytrain, Spooky. Für Berliner war sie einfach der "Rosinenbomber", der sie während der Blockade 1948/49 mit Lebensmitteln versorgte. Im Vietnam-Krieg war die DC-3 dann ein Todesengel. Die DC-3 - das Chamäleon der Lüfte. Als Passagierflugzeug verbindet die DC-3 die Völker der Welt. Mit ihr erobern nach dem Krieg die Airlines den Himmel. Von keinem Flugzeug wurden mehr Exemplare gebaut als von der DC-3. Und kein anderes kommt nach über 80 Dienstjahren noch so oft zum Einsatz. Es ist die Geschichte einer fliegenden Legende. Wer etwa heute von Yellowknife nach Hay River im äußersten Norden Kanadas möchte, kann einen der täglichen Linienflüge mit Buffalo Airways nehmen. Die Fluglinie nutzt ein 70 Jahre altes Modell, weil es besser ist als moderne Flugzeuge. Die DC-3 kann auf jeder Piste landen, selbst mit Skiern, Schwimmern, auf Kurzpisten oder in schwierigsten Wetterlagen. Auch das Alfred-Wegener-Institut versorgt seine Arktis-Expeditionen bis heute mit diesem Flugzeugtyp. Rund 150 Stück sind noch flugfähig, in Kenia, am Amazonas, in Südafrika. Das für Europa wichtigste Jubiläum der DC-3 aber wird im Jahr 2018 gefeiert, mit dem 70. Jahrestag der Berliner Luftbrücke im Juni. Über ein Jahr lang wurde West-Berlin während der sowjetischen Blockade der Landwege aus der Luft versorgt, vor allem mit der DC-3. Vom Speisesalz bis zu Maschinenteilen musste alles eingeflogen werden, oft von Piloten, die Berlin noch von ihren Bombenangriffen her kannten. Die massive Luftbrücke mit einer heute kaum vorstellbaren Logistik sicherte West-Berlin das Überleben und bescherte den Sowjets eine der ersten Niederlagen im Kalten Krieg.

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