Jagd auf Schleuser

Jagd auf Schleuser

Recht und KriminalitätD  

Seit Schließung der Balkanroute ist die Zahl der Flüchtlinge nach Deutschland deutlich gesunken. Dafür steigt die Zahl der sogenannten "illegalen Einreisen". Die Sicherheitskräfte schlagen Alarm. Fast jeden Tag nimmt die Polizei illegal eingeschleuste Ausländer fest, knapp 3700 in 2016. Besondere Brennpunkte: die Grenzgebiete in Sachsen, Bayern und Brandenburg. Das eigentliche Zugriffsziel der Sicherheitskräfte sind die Köpfe der Schlepperbanden. Ein Autobahnparkplatz auf der A17 zwischen Prag und Dresden: Polizeioberkommissar Alexander Busch kontrolliert zusammen mit seinem Kollegen einen Van, augenscheinlich eine Kleinfamilie beim Wochenendausflug. Doch als die Beamten die rückwärtige Klappe öffnen, schauen ihnen 17 weitere Augenpaare entgegen. Über legale Papiere verfügt keiner der Reisenden, ihre lange Reise über den Balkan nach Deutschland endet fürs Erste auf der nächsten Polizeiwache. Solche Fälle von Menschenschmuggel gehören für Alexander Busch und Polizeihauptmeister Sven Schrapps zum Alltag. "Inzwischen haben wir ein Auge für auffällig unauffällige Kleintransporter", so Busch. Auch die Hauptkommissare Robert Kosi und Christian Lehmann von der Polizei Brandenburg sind regelmäßig im Einsatz gegen den organisierten Menschenschmuggel. Viele Reisebusse im deutsch-polnischen Grenzgebiet haben illegale Migranten an Bord. Die wenigsten von ihnen kommen auf eigene Faust, sondern mit Hilfe eines Schleusers in die EU. Kriminelle Banden haben den Handel mit gefälschten Papieren professionell organisiert. Die Köpfe dieser Schlepperbanden jagt Hauptkommissar Jens Schobranski von der Bundespolizei Berlin. Dank der Zusammenarbeit mit Kollegen aus allen Bundesländern gelingen immer wieder Festnahmen. Doch das grundlegende Problem bleibt bisher ungelöst: die Ursachen, warum Menschen sich für die gefährliche Reise Richtung Europa in die Hände skrupelloser Geschäftemacher begeben.

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