Islands letzter Einsiedler

Islands letzter Einsiedler

Zwei Höfe gibt es nur noch im gewaltigen Tal von Lokinhamrar im äußersten Nordwesten Islands. Die Brücke zwischen ihnen wird aber nicht mehr benutzt, seit die Bäuerin vom rechten Ufer starb. Das Haus ist schon vernagelt, die Schafe sind verkauft, wieder gibt es einen verlassenen Hof mehr in Island. Der allerletzte Bauer am Nordufer des Arnarfjords ist jetzt Sigurjon Jonasson, den alle einfach Nonni nennen. Wie immer hat er ein paar Jungs zur Hilfe. Sie machen Heu für seine 160 Schafe. Vor über 70 Jahren wurde Nonni hier im Tal geboren und hat nie woanders gelebt. Seit Jahrzehnten wirtschaftet er schon allein als Einsiedler in einer Welt, die langsam verschwindet. Sein Hof hat weder fließend Wasser noch Strom. Das Windrad produziert gerade so viel, dass es fürs Telefon reicht, der einzigen Verbindung zur Außenwelt. Das nächste Dorf ist 30 Kilometer entfernt und der Weg dahin bei Schnee unpassierbar. Wenn Nonni sich entscheidet hier zu bleiben, wird er zum ersten Mal in seinem Leben den langen, dunklen Winter über ganz allein sein. Der Film begleitet Nonni durch das Jahr: Er zeigt die Heuernte im Frühsommer, den Weidenabtrieb im Herbst, die Einsamkeit im Winter, wenn der Hof durch den Schnee vom Rest der Welt abgeschnitten ist, und das Erwachen der Natur im Frühjahr. Am Ende hat Nonni einen folgenschweren Entschluss gefasst: Er wird seinen Hof aufgeben.

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