Island - Der große Schafabtrieb

Island - Der große Schafabtrieb

AuslandsdokuD / IS  

Jedes Jahr im frühen Herbst feiern die Isländer ihr traditionell wichtigstes Fest, das Réttir, den Abtrieb der Schafe von den wildwüchsigen Sommerweiden. Es ist eine Aufgabe, die kein Landwirt allein erledigen könnte. In dem extrem dünn besiedelten Gebiet braucht es die Zusammenarbeit ganzer Gemeinden, um alle Schafe rechtzeitig vor dem Winter ins Tal zu bringen. Anfang Mai werden auf den isländischen Höfen die Lämmer geboren. Die Bauern haben dann alle Hände voll zu tun, denn schon wenige Wochen später sollen die Schafe in die Berge getrieben werden. An den südlichen Hängen Islands grasen dann mehrere Tausend Schafe für über zwei Monate frei in den Bergen, bis sie im September in einem spektakulären Trieb zusammengesammelt und zurück auf die Höfe geholt werden. Diese Begebenheit gehört zu den größten Ereignissen der Insel. Ganze Familienverbände schließen sich zusammen, um an der Jagd auf die Tiere teilzunehmen. Jedes einzelne Schaf wird dabei mit der Hand gefangen, entweder zu Fuß verfolgt oder vom Rücken eines Pferdes aus, das für diesen Einsatz sorgfältig ausgewählt wurde. Es ist eine Sisyphusarbeit. Überhaupt ist der ganze Einsatz beim Schafabtrieb eine Frage der Organisation. Zuständig dafür ist der so genannte Bergkönig, ein besonders guter und erfahrener Treiber.

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