Iron Island

Bei der "eisernen Insel" des Filmtitels handelt es sich um einen ausgedienten Frachter, der vor einer kleinen iranischen Insel vor sich hin rostet. Eine zusammengewürfelte Gemeinschaft hat hier unter der Obhut und Fuchtel von Kapitän Nemat ein abgelegenes Zuhause gefunden. Eng ist es, und Geld fehlt an allen Ecken und Enden, auch wenn die Bewohner den Tanker langsam demontieren und die Bestandteile als Altmetall verkaufen. Kapitän Nemat scheint alles und jeden im Griff zu haben.

Er organisiert von außerhalb Mehl, Kleidung und Ehemänner für die unverheirateten Töchter. Den anderen gibt er nur so viel Information weiter, wie es ihm richtig und nützlich erscheint - auch darüber, dass das Schiff langsam sinkt. Einerseits gibt der Tanker vor dem unendlichen blauen Himmel wunderbare Filmbilder her. Andererseits erschafft Mohammad Rasoulof mit dem Schiff, das da einsam, rostig und groß im Meer liegt, ein bestechend treffendes Symbol für den Zustand einer Gesellschaft, die sich gerade noch so knapp über Wasser hält.