Indiens verlorene Töchter

Indiens verlorene Töchter

AuslandsdokuF / D  

Saroj ist elf Jahre alt. Sie ist eines der wenigen Mädchen ihres Dorfes im indischen Bundesstaat Rajasthan, das die traditionelle Tötung weiblicher Babys überlebt hat. Pritti ist 25 und wurde zwangsverheiratet. Die Schläge und Demütigungen ihres Mannes lassen ihr jeden Tag endlos erscheinen. Das Leben der 38-jährigen, modernen Suzette hat sich vor wenigen Monaten schlagartig verändert: Nachdem sie von fünf Männern missbraucht, vergewaltigt und angezündet wurde, kämpft sie nun dafür, dass ihre Angreifer angemessen bestraft werden. Chayya ist 74 Jahre alt und lebt in der Witwenstadt Vrindavan. Im Rückblick erscheint ihr Leben wie ein langer Weg voller Hindernisse: Am Todestag ihres Mannes entschied ihr Dorf, dass die Anwesenheit einer Witwe Unglück bringe, und Chayya wurde von ihrer eigenen Tochter aus dem Haus gejagt. Die Geschichten dieser vier Frauen veranschaulichen das tragische und schreckliche Schicksal, das viele Inderinnen verbindet. Sie zeigen das Land von einer unbekannten, dunklen Seite und beleuchten seine Frauenfeindlichkeit. Ein Jahr nach der Vergewaltigung von Jyoti Singh, der 'tapferen Tochter Indiens', beginnt das Land endlich, dieser Realität ins Auge zu sehen. Die Emanzipierung der indischen Frauen, die mit dem Wachstum, der Modernisierung und Verwestlichung des Landes einherging, wird von Vätern und Ehemännern entschlossen bekämpft - zur Not auch mit Gewalt.

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