Indien-Pakistan: Zwei Frauen gegen den Fundamentalismus

Indien-Pakistan: Zwei Frauen gegen den Fundamentalismus

Gesellschaft und PolitikPA  

Im August 1947 wurde das ehemals unter britischer Kolonialherrschaft stehende Territorium Britisch-Indien entlang religiöser Linien zweigeteilt und es kam zur Gründung zweier unabhängiger Staaten: Indien und Pakistan. Bis heute sind die Wunden der Teilung spürbar, bis heute prägen sie die Politik der seitdem verfeindeten Nachbarländer. Für die Filmemacherin Sabiha Sumar sucht Pakistan noch immer seinen Weg, seine Identität. Ihr Vater übersiedelte 1947 zusammen mit Millionen anderer Muslime aus Indien nach Pakistan in der Hoffnung, dass die Feudalgesellschaft in einen säkularen, industrialisierten Staat umgewandelt werden könne, der eine feste Grundlage für eine starke Demokratie sein würde. Doch dieser Traum scheiterte. Korrupte Eliten und mächtige Feudalherren regieren bis heute das Land, das sich 1956 als Islamische Republik gründete und den Islam zur Staatsreligion erklärte. Doch nicht nur in Pakistan, sondern auch im säkularen Indien ist der religiöse Fundamentalismus auf dem Vormarsch. Aus der Sicht der indischen Volkspartei BJP, die seit 2014 mit Narendra Modi den Premierminister stellt, ist Indien in erster Linie das Land der Hindus und des Hinduismus; Religion und Kultur der Mehrheit sollen den Ton angeben - und die Minderheiten, vor allem die rund 170 Millionen indischen Muslime, sollen sich anpassen. Gemeinsam mit der indischen Schauspielerin Kalki Koechlin bereiste Regisseurin Sabiha Sumar beide Länder. Die streitbaren Freundinnen treffen auf religiöse Eiferer, selbstgefällige Eliten, selbstbewusste Frauen und Verteidiger der Liberalität und zeichnen ein komplexes Bild der Nachbarstaaten, die sich oft ähnlicher sind, als ihnen bewusst zu sein scheint.

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