In die Ferne schreiben

In die Ferne schreiben

Irgendwo in vergangener, ländlicher Abgeschiedenheit treffen sich unter dem Zeichen der optischen Telegrafie zwei Menschen. Eine junge Frau, die aus dem Französischen übersetzt, während sie auf einen Brief wartet, und ein junger Telegrafist, der gerne verstehen würde, was er tagaus, tagein im Auftrag der Direktion weiterleitet. Sein älterer Kollege bemerkt zwar die Unruhe, kann aber nicht verhindern, dass der geheime Code die beiden zusammenführt. Er kaut auf seinem Zahnstocher und die Postfrau strickt, solange keine Post ankommt... Im 19. Jahrhundert diente die optische Telegrafie der schnellen Übertragung politischer Nachrichten und der verschlüsselten Datenübertragung. Der Telegrafenturm wird hier zum Symbol eines undurchsichtigen, machtvollen Prinzips, das das Leben und Handeln der Menschen in seiner Umgebung steuert und sie zu einer Haltung zwingt: Glauben oder Hinterfragen; Unterstützen, Hinnehmen oder Boykottieren. 'In die Ferne schreiben' ist eine Parabel über den Umgang der Menschen mit dieser Herausforderung und zugleich ein romantisches Versprechen von Freiheit: Anderswo.

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