Im Wartesaal des Krieges

Im Wartesaal des Krieges

"Im Wartesaal des Krieges" beschreibt den Alltag in dem Wüstenort Twentynine Palms, der sich in unmittelbarer Nähe einer Militärbasis befindet. Der Dokumentarfilm zeigt die Rückkehr von Marines aus dem Kampfeinsatz in eine vertraute und doch ungastliche Stadt, die den Heimkehrern als "Durchgangsschleuse" dient. Die Kamera begleitet die jungen Männer unauffällig in augenscheinlich banalen Situationen: beim Friseur, einem Essen mit Freunden oder einem Abend im Kreis der Familie. Hinter der Monotonie dieses gleichförmigen Daseins wird deutlich, wie schwer es den Soldaten fällt, wieder an einem Leben teilzunehmen, das ihnen völlig fremd geworden ist.

Die Front ist allgegenwärtig und wird durch jedes Gespräch, jede Landschaft und jedes Geräusch wieder präsent. Der Krieg hat eine innere Leere zurückgelassen, die letztlich alles beherrscht. Der Film zeigt die Marines nicht im Einsatz, sondern in ihrem Leben nach dem Einsatz im Irak. Die Realität des Krieges wird spürbar, obwohl Kriegshandlungen weder erzählt noch gezeigt werden - einzig durch die Erinnerungen der Männer. Die Betroffenen werden in dem Film nicht befragt, sondern schlicht beobachtet, einfühlsam und ohne zu urteilen. Dabei wird ersichtlich, wie komplex die Situation dieser Soldaten ist und dass sie alle eine verborgene seelische Verletzung tragen.

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