Im Visier der Kartelle

Im Visier der Kartelle

DrogenDeutschland  

Aussichtsloser Kampf gegen die Drogenmafia: Auf zahlreichen, schwer zugänglichen Pisten aus Kolonialzeit landen nach wie vor regelmäßig Cessna-Maschinen aus Südamerika mit Tonnen von Kokain an Bord. In der Hauptstadt von Guinea Bissau haben Mafiabanden die Macht übernommen und Schlüsselpositionen besetzt. Hohe Beamte, Regierungsmitglieder und Militärs sind in den internationalen Drogenschmuggel verstrickt. Filmemacher António Cascais gelingt ein Interview mit dem international gesuchten Drogenbaron Chico Barros: Er hält sich unbehelligt in Bissau auf, doch den Behörden mangelt es an Geld und Möglichkeiten, ihn zu verfolgen.

Doch auch stabilere Länder wie die Kapverden oder der Senegal sind inzwischen ins Visier der Kartelle geraten. Nach Schätzungen der Antidrogenbehörde der Vereinten Nationen werden jährlich circa 30 Tonnen Kokain durch die Kapverdischen Inseln geschleust. Im Hafen und am Flughafen von Dakar werden sogar täglich große Mengen Drogen konfisziert. Die Antidrogenbrigade der senegalesischen Polizei hat jedoch nur 75 Mitarbeiter und keinen einzigen Drogenspürhund zur Verfügung.

In all diesen Ländern steigt der Drogenkonsum inzwischen massiv an. Die zunehmende Korruption und eine besorgniserregende Erosion staatlicher Macht destabilisieren die gesamte Region West-Afrika. Interviews mit Ermittlern und Politikern, Konsumenten und Drogenbossen entwerfen ein erschreckendes Bild: In Ländern wie Guinea-Bissau und Mali finden bereits seit Jahren kriegerische Auseinandersetzungen um die Drogen-Gewinne statt, die an die Situation in Mexiko erinnern.

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