Im Schatten der Lawinen

Im Schatten der Lawinen

DokumentationCH / F  

Seit dem Beginn der Wetteraufzeichnung vor 300 Jahren gingen noch nie so große und so viele Lawinen nieder wie im Februar 1999. Bei den circa tausend Lawinen, die in jenem Monat erfasst wurden, kamen 17 Menschen ums Leben, fast ausschließlich Touristen, die auf der Straße oder in ihren Ferienhäusern von den Schneemassen überrascht wurden. Die Dokumentation zeigt, was sich in den zehn Jahren nach diesen tragischen Ereignissen in den betroffenen Regionen verändert hat. Im Zentrum stehen dabei zwei folgenschwere Lawinenkatastrophen, die sich in Evolène und Biel/Selkingen im Goms ereigneten. Ausgehend von der Befindlichkeit und den Problemen der Betroffenen heute, lässt Filmemacher Gieri Venzin jene dramatischen Tage des Februars 1999 wieder aufleben und zeigt, was in den Tagen, Monaten und Jahren danach geschah. Bergbewohner, Touristen und ein Lawinenspezialist erzählen, wie sie jene Tage erlebt haben. Sie berichten von der Angst in den eingeschneiten Dörfern und von der Trauer um die Toten. Sie berichten von der Solidaritätswelle, den Aufräumarbeiten, der heiklen Klärung der Frage, wie es zu dem Unglück kommen konnte, vom Streit um effektiven Lawinenschutz und damit auch von der Frage nach der Verantwortung. Deutlich wird, dass das Gefühl der Zusammengehörigkeit, das sich während der Lawinenniedergänge zeigte, nicht lange währte. Bald schon folgten Streit und Missgunst. Selbst in den Gesichtern der Protagonisten haben die Ereignisse des Lawinenwinters tiefe Spuren hinterlassen.

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