Im Dorf der Störche

Im Dorf der Störche

Rund 30 000 Besucher locken die fliegenden Sympathieträger alljährlich mit ihrem Nachwuchs an. Der Storchenboom hat jedoch seinen Preis: Eine Flut von Touristen verstopft die Strassen, Dächer bröckeln und Fassaden werden verschmutzt. Ein örtlicher Storchenklub und ein entschlossener Bürgermeister sind deswegen unermüdlich im Einsatz. Es werden Nester gebaut und repariert, Teiche angelegt und Wiesen gemäht. Das kleine Dorf lebt seit Jahrzehnten mit dem Jahreszeitenzyklus der Vögel und gewährt seinen fliegenden Sommergästen Unterkunft.

Viele Besucherinnen und Besucher sehen in den Vögeln mit der weissen Weste nur die Glücksbringer und ein Symbol für das angeblich idyllische Landleben. Doch es ist ein harter Lebenskampf, der den meisten Besuchern weitgehend verborgen bleibt. In Wahrheit kämpfen die Störche um die Nester, zerstören Gelege anderer und sind rund um die Uhr der Witterung ausgeliefert.

Rühstadt zeigt modellhaft, wie es durch koordinierte Eingriffe in die Landschaft gelingen kann, mit einem grossen Vogel in der Nachbarstadt zu leben und Vorteile daraus zu ziehen.

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