Im Bauch von München

Im Bauch von München

In den vergangenen 200 Jahren erlebte der Münchner Viktualienmarkt eine Transformation vom Handelsort für Agrarerzeugnisse zu einem Paradies für Feinschmecker, Marktbesucher und Touristen. Seine etwa 100 Stände sind begehrt und bieten neben dem Biergarten, wo die historischen Brauereien in festgelegtem Wechsel das "beste Bier der Welt" ausschenken, ein fein ausgewogenes Angebot zwischen Folklore und authentischer bayerischer Esskultur. Unweit der bayerischen Alpen bekommt man auch eine große Auswahl an Käse aus österreichischen, italienischen oder schweizerischen Regionen. Der Stand von Wolfgang und Susanne Hofmann ist darauf spezialisiert. Die Geschwister importieren handwerklich hergestellten Käse von Almen und Klosterkäsereien und lassen ihn mit viel Sorgfalt individuell reifen. Wolfgangs neueste Kreation ist ein Bergkäse aus der Jachenau, den er mit Wildblüten umhüllt. Die Pilze von Renate Zollners Stand stammen aus der Oberpfalz und dem Böhmerwald, woher ihr während der Pilzsaison Ortskundige die im Wald versteckten Schätze zuliefern. Am Stand in München gibt sie ihr Wissen über die Pilze und deren Zubereitung weiter. Der Austausch mit den Menschen, die bei ihnen einkaufen, eint wohl alle Standbesitzer am Viktualienmarkt. Sie wissen genau, woher ihre Waren stammen, sei es der Käse von den Kalkmagerwiesen am Tarn, der Honig aus dem Mangfalltal, das Wild von der Treibjagd bei Dingolfing oder die Brezen aus dem Mehl der Hofbräuhaus-Kunstmühle, die einmal die Malzbrechmühle des Hofbräuhauses war. Der Viktualienmarkt ist der Stolz der Stadt und vermittelt ein unmittelbares Gefühl für die reichhaltige Esskultur in Bayern.

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