Hotel Biss - Vision einer Bürgerbewegung

Hotel Biss - Vision einer Bürgerbewegung

'Knast wird Sterne-Hotel' steht auf ihren Plakaten. Die Obdachlosenorganisation 'BISS' (Bürger in sozialen Schwierigkeiten) bemüht sich, das ehemalige Frauen- und Jugendgefängnis Am Neudeck in München zu erwerben. Das symbolträchtige Gebäude, so der Plan, soll zu einem Hotel umgestaltet werden. Und 40 benachteiligte Jugendliche sollen darin eine solide Ausbildung erhalten. 'Was für eine tolle Idee...!' findet der Filmemacher Wolfgang Ettlich und begleitet die Initiatorin Hildegard Denninger und ihre Mitstreiter von BISS vier Jahre lang mit der Kamera. 2008: Die Idee, aus dem ehemaligen Gefängnis ein Hotel zu machen, bekommt breite Unterstützung. Die 'Sportsfreunde Stiller', FC Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Bruno Jonas rühren die Werbetrommel. Selbst der damalige Ministerpräsident Günther Beckstein setzt sich für das engagierte Projekt ein. 1,6 Millionen Euro Spendengelder und weitere drei Millionen in Form von Förderungszusagen bringen sie zusammen. Architekten entwerfen Pläne für den Umbau des alten Gefängnisses - sogar elf altengerechte Wohnungen für obdachlose Senioren sind darin vorgesehen. Alles scheint gut zu gehen. 2010: Auf einmal stimmt die CSU/FDP-Mehrheit im bayerischen Haushaltsauschuss gegen einen direkten Verkauf des Gefängnisses an BISS. Es soll ein Bieterverfahren durchgeführt werden! Als ein ausländisches Investorenkonsortium 16 Millionen bietet, ist die Verzweiflung groß. Anfang 2011: Wird es der findigen fränkischen Wirtstochter und BISS-Chefin Denninger in letzter Sekunde gelingen, mit einer öffentlichen Petition die Politiker zu bewegen, doch dem sozial engagierten Projekt 'Hotel BISS' den Vorzug zu geben? Der Film zeigt auch den Ausgang dieses Ringens.

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