Himmelreich am Baikalsee

Himmelreich am Baikalsee

Kirche und ReligionD  

Der sibirische Kosak Valerij Kurenkov (60) erlitt vor 35 Jahren einen schweren Unfall und ist von der Hüfte abwärts gelähmt. Fast zwei Jahrzehnte braucht er die Unterstützung seiner Frau und kann sich nur mit Hilfe von Krücken bewegen. Die Ärzte glauben nicht mehr an seine Wiederherstellung. Erstaunlicherweise ist ein letzter Operationsversuch doch noch erfolgreich. Valerij nennt ihn "sein Wunder". Danach legt er ein Gelübde ab: Fortan will er Gott durch gute Taten dienen. Er beginnt mit Spendenmitteln und eigener Arbeitskraft drei Kirchen zu bauen, die einmal einen Klosterkomplex am Westufer des Baikal bilden sollen, mit eigener Landwirtschaft, Sozial - und Kulturprogramm. Dann geschieht das Unerwartete: Der Erzbischof von Irkutsk, der ihm doch eigentlich mit Segen, Rat und Tat Unterstützung leisten wollte, entwickelt eine immer stärkere Opposition zu Valerijs Vorhaben. Sieht er durch Valerijs gewinnende Art, gepaart mit einem erfolgreichen Unternehmergeist und unbeirrbarem Sendungsbewusstsein, seine eigene Macht gefährdet? Trotz dieser Widerstände gibt Valerij nicht auf. Wenn er ein Kloster bauen kann, so überlegt er, dann kann er auch Mönch werden, um das Kloster zu leiten. Allerdings müsste dafür seine Ehe annulliert und auch seine Frau Nonne werden. Sie ist davon aber wenig begeistert. Inzwischen sind die Klosterkirchen sind so gut wie fertig, aber ihre Zukunft ist ungewiss. An Valerijs Klosterprojekt scheiden sich die Geister. Einerseits fasziniert er mit seinem Sendungsbewusstsein, andererseits überfordert die Manie, mit der er sein Ziel verfolgt, viele seiner Mitmenschen und vor allem die Kirchenoberen.

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