Heißer Jazz im Kalten Krieg - Benny Goodmann in der Sowjetunion

Heißer Jazz im Kalten Krieg - Benny Goodmann in der Sowjetunion

1962, mitten im Kalten Krieg und der Kubakrise, schicken die USA Benny Goodman, den King of Swing, und 19 junge Musiker in die Sowjetunion. Es ist Amerikas Antwort auf eine erfolgreiche Europa-Tournee des sowjetischen Jahrhundertpianisten Emil Gilel und des sagenhaften Bolschoi-Ballets. Auf dem Gebiet können die USA nicht mithalten - und schicken eine uramerikanische Antwort zum Gegenbesuch: Jazz. The American Way of Life, hörbar, spürbar, subversiv, mitten im totalitären Unterdrückungsstaat. Ausgerechnet Jazz, der in der UdSSR, die nur klassische Formen anerkennt, als minderwertig gilt. Wenigstens hatte der Kreml Louis Armstrong abwehren können - ein schwarzer Bandleader hätte das Feindbild vom rassistischen Amerika erschüttert. Also Goodman und in der Band sechs schwarze Musiker - z.B. der Trompeter Joe Wilder und die glamouröse Sängerin Joya Cherill, die Rassismus sehr wohl aus ihrem Alltag kennen. Unter militärischer Bewachung spielen die US-Musiker in Leningrad, Moskau, Kiew, Taschkent, Sotschji und Tiflis. Sie begeistern viele und erfahren manches über den harten Alltag im Sowjetreich. Die Freiheitsbotschaft zum Hören und Fühlen kommt an, nur die Jazzversion von Katjuscha führt zu Tumulten beim Publikum. Eine Dokumentation mit unveröffentlichten Bild- und Tondokumenten und Interviews mit den noch lebenden Teilnehmern dieser besonderen Tournee.

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