Hannas Garten

Hannas Garten

Hanna hat ihr Leben lang im Kibbuz gelebt und gearbeitet. Auch mit ihren 80 Jahren fühlt sie sich nicht zu alt für die landwirtschaftliche Arbeit und möchte bei jeder Gelegenheit mithelfen. Doch seit sie in Rente ist, ist sie nicht mehr versichert, und so darf sie weder Sträucher stutzen noch Laub rechen. Man rät ihr sogar, ins Altersheim zu gehen. Starrköpfig arbeitet Hanna heimlich nachts weiter, um sich nicht völlig nutzlos zu fühlen.

Aber der Kibbuz steht vor der Pleite und muss, nach Ansicht der jüngeren Generation, dringend reformiert werden. Hannas Tochter Yaël hat inzwischen das Ruder in die Hand genommen und treibt die Privatisierung der Kommune voran, um sie wirtschaftlich konkurrenzfähig zu machen. Doch für Hanna und ihre gleichaltrigen Freunde verstößt es gegen ihre Prinzipien, private Konten zu eröffnen, Arbeitsplätze abzubauen oder die kollektive Kantine zu schließen.

Sie haben immer nach dem Motto "Jeder tut so viel er kann und bekommt das zurück, was er braucht" gelebt. Machtlos müssen die Gründungsmitglieder des Kibbuz nun mitansehen, wie die sozialistischen Ideale ihrer Jugend den Werten der westlichen Welt Platz machen. Nur im Archiv, das vom alten Shimon geleitet wird, bleiben die Erinnerungen an die besseren Tage erhalten.

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