Hanf - eine Pflanze mit vielen Gesichtern

Hanf - eine Pflanze mit vielen Gesichtern

Hanf ist eine Pflanze, die die Menschen seit Beginn ihrer Sesshaftigkeit begleitet. Die Chinesen stellten Hanfschnüre her, als ihre Schrift noch nicht erfunden war und nannten ihr Reich: das 'Land des Hanfes und des Maulbeerstrauches'. Die Kleider der Reichen waren aus Seide, die der Armen aus Hanf. Hanf hat viele Namen, besonders wenn es um den berauschenden Wirkstoff der Pflanze geht, und viele Anhänger: Marihuana, Cannabis, Haschisch, Ganja, im Straßenjargon 'Gras' oder 'dope'. Etwa 45 Millionen Menschen in Europa konsumieren ihn als Rauschmittel. Doch Hanf ist mehr als eine Droge: 40.000 Produkte lassen sich aus dem Rohstoff der Natur herstellen: Heilmittel, Kosmetika, Kleider, Papier, Baustoffe, aber auch Lebensmittel wie Nudeln, Schokolade und Speiseöl. Kein Öl ist so gesund wie Hanföl dank einer speziellen ungesättigten Fettsäure, die vor allem Hautkrankheiten heilt. Lars Scheimann leidet seit frühester Kindheit unter dem Tourette Syndrom. Die Krankheit, deren Ursache bislang nicht bekannt ist, stört u. a. die Motorik und das Sprachsystem. Lars weiß, dass nur Cannabis seine Tics auf Dauer und ohne Nebenwirkungen unterdrückt. Nach Jahren des Haschischkonsums am Rande der Illegalität nimmt er nun an einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover teil, die Hanf als Medizin einsetzt. In ihrem Film zeigt die Autorin die Facetten und die wechselhafte Geschichte der Hanfkultur. Viele Jahre war der Anbau der Faserpflanze unter dem Druck der USA in Europa verboten. Heutzutage jedoch erkennen immer mehr Wissenschaftler und auch Bauern den Nutzen der vielseitigen Pflanze an. Sie wächst schnell, hoch und braucht keine Pestizide, denn sie vernichtet ihr Unkraut selbst ein idealer nachwachsender Rohstoff für die hiesige Landwirtschaft und Industrie. Mit der Stigmatisierung der Pflanze als Droge ist viel Wissen verloren gegangen. Dabei könnte Hanf die Antwort auf viele Fragen der Zukunft sein.

Bewertung

0,0   0 Stimmen