Handwerker gesucht!

Handwerker gesucht!

Handwerker in Deutschland haben volle Auftragsbücher. Über einen Mangel an Arbeit kann keiner klagen - aber viele Betriebe können die Aufträge nicht mehr erfüllen. Jährlich fehlen ca. 20.000 Lehrlinge. Wachsende Bürokratie mit immer mehr Vorschriften frisst Zeit und nimmt die Freude an der Arbeit. Die nächste Generation will oft den elterlichen Handwerksbetrieb nicht übernehmen. Rund 200.000 Betriebe stehen in den kommenden Jahren vor einem Generationswechsel.

Egal ob Maurer, Tischler, Klempner, Elektriker oder Fleischer - klassische Berufe, die es so seit Jahrhunderten gibt - für junge Menschen scheinen sie ihren Reiz verloren zu haben. Geht da eine Tradition verloren? Was tun gegen diese Entwicklung? Gibt es Alternativen? "Exakt - Die Story" geht diesen Fragen nach.

Maurermeister Queck aus Stützengrün hatte in diesem Jahr nicht einen Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Der Sohn von Fleischermeisterin Susann Bergmann aus Freiberg geht lieber zu einem großen Autobauer in die Lehre, weil er erlebt hat, wie seine Mutter Tag für Tag kämpfen muss, um den kleinen Betrieb am Laufen zu halten. Und bei den Elektrikern aus dem Erzgebirge klappte zwar die Unternehmensnachfolge, doch sie finden einfach keine Lehrlinge, die für den Beruf eines Elektrikers geeignet wären. Die schulischen Leistungen in Mathematik und Physik sind zu schlecht.

Die Tischlermeister aus Crottendorf haben zwar genug Nachwuchs, aber sie verzweifeln an der Bürokratie. "Das reicht von Datenschutzvorschriften und Arbeitsschutz über Steuergesetze bis hin zur neuen Gewerbeabfallverordnung", sagt der Präsident der Dresdner Handwerkskammer, Jörg Dittrich, selbst Dachdeckermeister. Jedes unternehmerische Vorhaben und jede Baustelle werde damit zu einer juristischen Schlacht der Formalitäten.

Es wird und muss sich vieles ändern: Die Politik muss handeln, die Handwerksmeister müssen umdenken.

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