Handgemachtes

Handgemachtes

"Handschuh-Schmidt" aus Magdeburg, "Holz-Ludwig" aus Dessau und "Böttcher Romberg" aus Roßbach haben eines gemeinsam: Sie lieben ihr Handwerk, es ist ihre Lebensaufgabe.
Ein Kamerateam hat die drei Handwerker einen Sommer lang begleitet und verfolgt, wie aus den Rohstoffen die unterschiedlichsten Produkte entstehen. Ein Film über die Liebe zum "Handgemachten", über Lebensträume und Zukunftsvisionen.
Claus Schmidt aus Magdeburg ist 78. Er ist einer der letzten fünf Handschuhmacher in Deutschland. Mit uraltem Werkzeug von seinem Vater fertigt er Handschuhe nach Maß. Das sind nicht nur normale Handschuhe, sondern auch Handschuhwerk für Behinderte! Menschen mit entstellten Händen schicken ihm Gipsabdrücke und lassen bei ihm schneidern. Für ihn steht fest, dass er in zwei Jahren die Schere an den Nagel hängen wird. Er hat das große Glück, dass seine Enkelinnen den Familienbetrieb übernehmen.
Jürgen Ludwig aus Dessau ist ein mutiger Mann. Er hat es geschafft, sich zu DDR-Zeiten 1985 selbständig zu machen. Holzgestalter zu werden, war schon immer sein Traum. Sein Handwerk hat er sich autodidaktisch beigebracht. Er formt, drechselt und schleift das Holz so, dass von seiner Natürlichkeit viel übrig bleibt. Sein Spezialgebiet ist es, uraltes Holz, das vor 300 Jahren schon einmal durch die Hände eines Handwerkers gegangen ist, neu zu verarbeiten und Gefäße, Kreisel oder Skulpturen daraus zu machen. Jürgen Ludwig ist bekannt für diese Produkte. Ganz entgegen seiner beliebten Handschrift hat er sich für die BrauArt-Ausstellung in Dessau in diesem Jahr etwas ganz Neues ausgedacht: Holzhäuser mit besonderem Charme.
Der Jüngste in der Runde ist Carsten Romberg aus Roßbach bei Naumburg. Der 44-Jährige ist einer von nur noch einhundert Böttchern in ganz Deutschland und der einzige in Sachsen-Anhalt, der Fässer baut, die bis zu 2700 Liter Wein fassen. Seine Arbeit erfordert körperlichen Einsatz und ist nicht mit der Filigranarbeit des Handschuhmachers und des Holzkünstlers zu vergleichen. Alljährlicher Höhepunkt ist für Romberg die "Saale-Weinmeile". Einmal im Jahr öffnen die Winzer der Saale-Unstrut-Region ihre Straußwirtschaften und laden ein. Romberg macht an diesem Tag Schauböttchern.

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