Haenyeo - Heldinnen der Tiefsee

Haenyeo - Heldinnen der Tiefsee

DokumentationCOR  

Die Haenyeo sind erfahrene Taucherinnen, die den Atem länger als zwei Minuten anhalten und bis in etwa 20 Meter Tiefe tauchen können. Bei ihrer Arbeit müssen sie auch mit Haien und Quallen rechnen. Ab Ende der 70er Jahre verdienten die "Seefrauen" durch den Export von Meeresfrüchten wie Abalonen und Schneckenhörnern nach Japan viel Geld. Sie konnten ihre Häuser reparieren oder neue Häuser auf der Insel Jeju bauen und ihre Töchter zur Schule schicken. Doch dadurch gibt es immer weniger Taucherinnen, denn die Töchter wollen lieber in der Tourismusindustrie auf Jeju oder in den großen Städten arbeiten. 85 Prozent der Haenyeo sind heute über 50 Jahre alt. Entsprechend ihrer Erfahrung werden die Taucherinnen in drei Gruppen eingeteilt: Hagun, Junggun und Sanggun; letzte sind die Erfahrensten. Ihr Wissen geben sie in der Familie, in der Schule oder in den ortsansässigen Fischereigenossenschaften an die jüngeren Generationen weiter. Der Dokumentarfilm begleitet die Frauen in ihrem Alltag. Jede hat ihre eigene Geschichte: Eine Mutter und ihre Töchter tauchen zusammen wie schon die Großmutter. Eine andere Haenyeo begann mit dem Tauchen, weil sie die Schulden ihres Mannes begleichen wollte. Viele tauchen, um die Schulausbildung ihrer Kinder oder die Reparatur ihrer Häuser zu bezahlen. Eine Taucherin hat ihre Tochter im Meer verloren, setzt die gefährliche Arbeit aber dennoch fort. Für ein besseres Leben halten sie alle den Atem an, solange sie können. Der Film ist eine Hommage an die Stärke, den Mut und die Hartnäckigkeit der Haenyeo, deren Arbeit die UNESCO 2016 zum immateriellen Weltkulturerbe erklärte.

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