Gustavo Dudamel und die Wiener Philharmoniker in Luzern

Gustavo Dudamel und die Wiener Philharmoniker in Luzern

Mit Trommelwirbel und Trommelrhythmen rahmen Gustavo Dudamel und die Wiener Philharmoniker das Abschlusskonzert des Lucerne-Festivals im Sommer 2010: Rossinis spritzige Ouvertüre zur "Diebischen Elster" beginnt mit einem Solo der kleinen Trommel, Ravels berühmter "Boléro" wird durchgängig vom unerbittlichen Metrum des Instruments vorwärtsgetrieben - in eine ungeheuerliche, erotisierende Steigerungskurve.

Zwischen diesen beiden Eckpfeilern erklingen die 1953 komponierten "Versiones Sinfónicas" des Kubaners Julián Orbón, die eine Reverenz an drei verschiedene Klangwelten entbieten: an den spanischen Tanz der Pavane, den mittelalterlichen Prozessionsgesang und an die afro-karibische Musik.

Rhythmischer Drive kommt auch in Bernsteins "Divertimento" nicht zu kurz, das 1980 zum 100. Geburtstag des Boston Symphony Orchestra entstand und Tänze wie den Walzer, die Mazurka, den Samba und den Blues vereint.

Das Programm in Überblick:

- Gioacchino Rossini (1792-1868): Ouvertüre zum Melodrama "La gazza ladra" (1817)

- Julián Orbón (1925-1991): "Tres versiones sinfónicas" (1954)

- Leonard Bernstein (1918-1990): "Divertimento for Orchestra" (1980)

- Maurice Ravel (1875-1937): "Pavane pour une infante défunte" (1899; 1910) sowie "Boléro" (1928)

Das venezolanische Dirigentenwunder Gustavo Dudamel und die Wiener Philharmoniker feierten 2008 vor 20.000 begeisterten Berliner Musikfreunden in der Waldbühne mit südamerikanischen Klängen ihren ersten gemeinsamen Auftritt. Nach Luzern präsentierten Gustavo Dudamel und die Wiener Philharmoniker ihr Programm auch in Wien und in den USA.

Gustavo Dudamel wurde 1981 in Barquisimeto in Venezuela geboren und ist ein Kind des Sistemas, des einzigartigen Musikförderprogrammes Venezuelas, das José Antonio Abreu 1975 ins Leben gerufen hat und das praktisch jedem Kind des Landes Zugang zu einer musikalischen Ausbildung gewährt und von Anfang an Gelegenheit gibt, in einem Orchester zu spielen. Der mitreißend-enthusiastische Publikumsliebling Dudamel zählt schon in jungen Jahren zu den wichtigsten Dirigenten der neuen Generation und ist trotz aller Jugendlichkeit ein "alter Hase" - schließlich stand er bereits mit 13 Jahren zum ersten Mal am Pult.

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