Grönland - Ein Dorf am Ende der Welt

Grönland - Ein Dorf am Ende der Welt

DokumentationGB / DK  

Der 16-jährige Lars wurde von seinen Großeltern aufgezogen und träumt davon, sein abgelegenes Dorf in Grönland zu verlassen. Karl ist Jäger, Bürgermeister und vermutlich Lars' Vater. Annie ist die älteste Frau im Dorf und die lebende Chronik der Gemeinschaft. Ilannguag, der Fremde, ist ein Inuit vom Festland, der sich im Dorf niederließ, nachdem er über das Internet seine Frau kennengelernt hatte. Mit diesen vier Personen entdeckt der Zuschauer den Dorfalltag: den Unterricht in der Einklassenschule, die Rückkehr von der Jagd und vom Fischen, die Versammlungen wegen der Wiedereröffnung der Fischfabrik und die Landschaft, die sich im Rhythmus der Jahreszeiten verändert. Die Dokumentation gibt aber nicht nur Einblicke in ein den meisten Zuschauern völlig fremdes Leben, sondern beschäftigt sich auch mit den strukturellen Veränderungen, die die gesamte örtliche Bevölkerung schon jetzt oder in Zukunft betreffen werden. Der Jugendliche, der davon träumt, mit Altersgenossen durch die Straßen von New York zu schlendern, steht für den Traum vom Auswandern. Der geplante Aufkauf der Fischfabrik, einst die einzige sichere Ertragsquelle für die Kooperative, verdeutlicht die Beschäftigungs- und Wirtschaftslage. Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren in der Umwelt, die Anti-Pelz-Kampagnen wirken sich auf die Handelseinkünfte aus und sind für die alte Frau völlig unverständlich, beruht doch die gesamte Philosophie der friedlichen Inuit auf dem harmonischen Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur. Das filmische Porträt der größten Insel der Welt bietet eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen und authentische Biografien. Es passt sich dem Lebensrhythmus des Dorfes im Nirgendwo an, in dem es täglich ums Überleben in einer unwirtlichen Umgebung geht. In den sehr persönlichen und nuancierten Porträts der verschiedenen Protagonisten spiegelt sich die Realität ihres einfachen, aber reichen Lebens mit ungewisser Zukunft wider. Dabei überraschen Güte und Optimismus dieser Menschen immer aufs Neue.

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