Große Entdecker

Große Entdecker

GeschichtsportraitF  

Kaum ist nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - Frankreich kämpfte an der Seite Amerikas gegen England - Friede eingekehrt, will sich König Ludwig XVI. einer neuen Herausforderung zum Ruhme Frankreichs stellen: Sein Land wollte nach den Entdeckungen des Briten James Cook eine ähnlich prestigeträchtige Seefahrt unternehmen. Zu jener Zeit konnten die Seefahrer dank der Fortschritte der Uhrmacherei nicht nur wie bisher die Breiten-, sondern auch die Längengrade bestimmen und damit ihre exakte Position auf See festlegen. Alle Akademien der Wissenschaft und der Seefahrt waren angehalten, an den Vorbereitungen mitzuwirken. An die Spitze der Expedition berief der König den Seefahrer, Weltumsegler und Geographen Jean-François de Galaup, Graf von Lapérouse, einen Mann, der auch den Respekt der Engländer genoss. Noch nie ist eine Expedition derart professionell und minutiös vorbereitet worden. Es dauerte nur fünf Monate, bis die zwei Schiffe Astrolabe und Boussole ausgerüstet und eine hochkarätige Truppe von Wissenschaftlern aus den Fachgebieten Astronomie, Mathematik, Geologie, Mineralogie und Botanik für die Reise zusammengestellt waren und am 1. August 1785 von Brest aus in See stachen. Ihr Auftrag war die genaue Erforschung der Geographie des Pazifiks und der dortigen Handelsmöglichkeiten, vom hohen Norden bis nach Australien, von Asien bis Amerika. Lapérouse segelte nach Australien, wo die Engländer gerade Sydney gründeten. Im Februar 1788 schickte er eine Nachricht mit der weiter geplanten Route nach Hause: Über Tonga, Neukaledonien und die Salomonen sollte es nach Neuguinea gehen. Doch Lapérouse kam nie dort an. Mannschaft und Schiffe verschwanden spurlos. Man mutmasst, dass die Schiffe in einen tropischen Wirbelsturm gerieten.

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