Gottesfürchtig und kinderreich

Gottesfürchtig und kinderreich

Gesellschaft und Soziales 

In der niedersächsischen Stadt Cloppenburg erkennt man sie auf den ersten Blick. Babuschkas mit wollenem Kopftuch, junge Frauen mit breiten offenen Gesichtern, die Haare hochgebunden und unter einem dünnen Tuch versteckt, eine große Kinderschar an der Hand. Obwohl sie seit vielen Jahren in Deutschland leben, nennen sie sich selbst Russlanddeutsche, Spätaussiedler. Viele von ihnen sind tiefgläubig, lehnen Verhütung ebenso ab wie Alkohol.

In der Pfingstgemeinde treffen sich jeden Sonntag mehrere Hundert Familien. Jeder fünfte Einwohner Cloppenburgs kommt aus aus einer Aussiedlerfamilie. Fast alles, was man an Dienstleistungen zum Leben braucht, Friseur, Autowerkstatt, Bauunternehmen oder Kaufhaus, wird hier auch von Russlanddeutschen angeboten. Sie gelten als fleißig, gehören aber nach wie vor für viele nicht richtig dazu. Bei Dorffesten und in den Vereinen sieht man sie selten. Eine Parallelgesellschaft mitten in Niedersachsen? Ist das ein Problem oder eine Bereicherung für die Region?

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