Goodbye G.I.

Goodbye G.I.

Im Herbst 2013 hat die US Army nach 67 Jahren eine weitere große Garnison in Westdeutschland geschlossen: die Garnison Baden-Württemberg und damit ihr Herzstück: Heidelberg. Über 18.000 Armeeangehörige in der Region Heidelberg-Mannheim wurden umgesiedelt - ein historischer Einschnitt. Mit dem Abzug der US Army aus Westdeutschland geht ein prägendes Kapitel deutsch-amerikanischer Geschichte zu Ende. Was bedeutet dieser Abzug für diejenigen, die Baden-Württemberg und Deutschland verlassen? Was bedeutet er für die deutschen Nachbarn, Freunde, Lebensgefährten und Geschäftspartner? "Goodbye G.I." begleitet die allmähliche Entleerung und vollständige Schließung des Heidelberger Patrick Henry Village. "Goodbye G.I." gibt Einblick in eine Welt, die oft als Parallelgesellschaft empfunden wurde - ein "Little America" im Herzen Deutschlands. Eine Welt, in der mitten in Deutschland hinter hohen Zäunen nicht nur Alltagsleben stattfand, sondern auch weitreichende militärische Entscheidungen getroffen wurden. In ihren Wohnungen, auf dem Golfplatz der US Army, in den Schulen und Supermärkten kommen wir im Augenblick der Auflösung den Angehörigen des US-Militärs ganz nah und erfahren, wie es ist, von deutschem Boden aus Krieg zu führen und nach einem Irak-Einsatz wieder im idyllischen Heidelberg zu landen. Wir blicken zurück auf ein großes Kapitel deutsch-amerikanischer Geschichte, das mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann und zahlreiche Kriegseinsätze, Attentate, Sicherheitsverschärfungen umfasst. "Goodbye G.I." begleitet das Ende einer Ära. Dabei ist der Dokumentarfilm nicht nostalgisch-verklärend, sondern lässt auch Widerspruch, Zorn und Zweifel zu, die ebenso wie die Melancholie im Moment des Abschieds an die Oberfläche treten. Ein Film über das Ende der Besatzung, über Freundschaften und Stacheldraht, über den Kalten Krieg, Anti-Kriegs-Demos und Liebesgeschichten, über Abschied nehmen, Zurücklassen und Festhalten.

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