Gonsalvus

Gonsalvus

DokumentationF / A  

Die wahre Geschichte von Petrus Gonsalvus, des Ungeheuers aus dem Märchen um 'Die Schöne und das Biest', ist zugleich etwas Unfassbares und doch allgemein Bekanntes. Der Körper des jungen Mannes, der im 16. Jahrhundert lebte, war zur Gänze behaart. Viele seiner Zeitgenossen dachten, er sei ein sprechender Affe. Als Kuriosität kam er an den Hof König Heinrichs II. von Frankreich und wurde wie ein Tier in einem Teil des königlichen Zoos gehalten. Doch bald begann der junge Mann zu sprechen, lernte Lesen und Schreiben und erlangte mehr und mehr Respekt. Dann wagte man ein Experiment: Man erwählte die Tochter einer Hofangestellten zu seiner Frau. Und in ihrer Ehe finden die Schöne und das 'Biest' zueinander. Ihr berührendes Schicksal bestätigt den immer wiederkehrenden Mythos, dass die Liebe stärker ist als Ignoranz und Grausamkeit. In seiner ersten Fernsehdokumentation erforscht der Filmemacher Julian Pölsler, bekannt für seinen Erfolgsfilm 'Die Wand' mit Martina Gedeck in der Hauptrolle, zusätzlich den heutigen Wissensstand über das äußerst seltene genetische Phänomen der Ganzkörperbehaarung. Dabei entdeckt er, dass alle Menschen in einem früheren Entwicklungsstadium im Mutterleib mehr oder weniger behaart waren, bis sie dann diese Haardecke verloren, die den Fötus in den ersten neun Monaten schützte. Zu dem Hypertrichose genannten Phänomen kommt es, wenn diese Haare nach der Geburt weiterwachsen. Weltweit sind heute nur circa 50 Fälle bekannt. Einer von ihnen ist der Mexikaner Larry Gomez, der jetzt in Los Angeles als Schauspieler lebt. Er ist verheiratet und hat eine Tochter, und er sagt von sich, dass es für ihn in keiner Weise von Nachteil sei, behaart zu sein.

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