Gombessa, Urtier in Untiefen

Gombessa, Urtier in Untiefen

Der Quastenflosser ist vom Aussterben bedroht und wird selten gesichtet, da er in der dunklen Tiefsee zu Hause ist. Erst Ende der 80er Jahre konnten aus einem U-Boot heraus erste Videoaufnahmen des zwei Meter langen Fisches gemacht werden. Manche Wissenschaftler widmeten ihr ganzes Leben der Erforschung des urtümlichen Kolosses - einige verunglückten bei ihren Forschungen tödlich. 2001 starben zwei Taucher, die sich als Erste dem Fisch nähern und ihn ohne Hilfe eines Roboters oder U-Boots beobachten und filmen wollten. Im Jahr 2010 gelang es dem Biologen und Fotografen Laurent Ballesta und seinem Team schließlich, tief und lange genug zu tauchen, um die ersten Aufnahmen des Quastenflossers mit einer Handkamera in seiner natürlichen Umgebung zu machen. Die Bilder sorgten in der Wissenschaft für großes Aufsehen. Drei Jahre später organisierte Ballesta eine weitere Expedition, an der der Paläontologe Gaël Clément und Forschergruppen des staatlichen französischen Naturkundemuseums in Paris sowie der südafrikanischen Forschungsinstitute SAIAB und SANBI teilnahmen. Über einen Zeitraum von sechs Wochen wurden alle fünf Tage je vier Tauchgänge in 120 Meter Tiefe unternommen. Mit einer Hochgeschwindigkeits-Doppelkamera wurden dabei die Bewegungen des Quastenflossers aufgezeichnet. Der Quastenflosser besitzt in seinen Flossen als einziger Fisch jene Knochen, aus denen sich die vier Pfoten der ersten Landbewohner entwickelten. Die Taucher wollten weitere, insbesondere genetische Untersuchungen an dem Tier durchführen. Doch Tauchgänge in diesen Tiefen sind schwierig und bedürfen einer Auftauchzeit von vier Stunden. Hinzu kommt, dass der Quastenflosser eine seltene Spezies ist und sich aufgrund der Meereserwärmung in immer tiefere und kühlere Gewässer zurückzieht.

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