Gnade

Gnade

Nils, Maria und ihr gemeinsamer Sohn Markus sind aus Deutschland nach Norwegen ausgewandert, um ihrem Leben, auch dem Familienleben, neuen Schwung zu verleihen. Norwegen ist eines der beliebtesten Auswanderungsländer für Deutsche - dort gibt es sichere, qualifizierte, gut bezahlte Arbeitsplätze.

In Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt, arbeitet Nils mitten auf dem Polarmeer auf einer Erdgasverflüssigungsanlage, während Maria eine Anstellung als Krankenschwester im Krankenhaus findet. Nicht lange und der anfängliche Abenteuerkick ist verflogen, und alte Muster schleichen sich wieder ein. Nils hat eine neue Geliebte, Maria opfert sich für todgeweihte Patienten auf und verschließt die Augen vor dem Zerfall der Familie. Markus findet keinen Anschluss bei seinen Altersgenossen.

Als Maria von einer Nachtschicht nach Hause fährt, ändert sich alles. Sie hat etwas überfahren, wahrscheinlich ein Tier. Im Rückspiegel kann sie nichts erkennen und fährt verängstigt weiter. Ein großer Fehler, wie sich herausstellt, denn es war kein Tier, sondern ein betrunkenes junges Mädchen, das tags darauf tot aufgefunden wird. Da es keine Zeugen des Unfalls gibt, beschließen Maria und Nils, dem sie alles erzählt hat, den Unfall für sich zu behalten.

Dieses Geheimnis schweißt die beiden zusammen. In der entfremdeten Ehe werden neue, unbekannte Gefühle freigesetzt. Vielleicht sogar eine neue Liebe. Auch Markus bemerkt die Stimmungsänderung, sie gibt ihm Kraft, sich seinen Mitschülern neu zu stellen. Aus einer scheinbar verwerflichen Entscheidung entstehen plötzlich positive Energien.

Aber Nils plagen Gewissensbisse als er beim Eisfischen mit seinem Sohn Markus auf die Eltern des verstorbenen Mädchens trifft. Es zieht ihn immer öfter zum Unfallort. Er betrachtet die Blumenkränze und Beileidsschreiben. Als die Mutter des Mädchens ihm für seine Anteilnahme dankt, wird ihm klar, dass er die Schuld, die sie auf sich geladen haben, nicht mehr für sich behalten kann und auf Gnade hoffen muss ...

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