Geschäfte mit der Armut

Geschäfte mit der Armut

Rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland sind von Armut bedroht, das sind ca. 14 Prozent der Bevölkerung. Mittlerweile lassen sich mit der relativen Armut vortrefflich Geschäfte machen. Völlig legal und gesetzeskonform, aber auch illegal und ohne große staatliche Kontrollen. Die Palette reicht von Betrug über Veruntreuung bis hin zu dubiosen Immobiliengeschäften. Schließlich ist eine Menge Geld im Spiel. Allein schon im sogenannten Wohltätigkeitsmarkt. Jährlich spenden die Deutschen vier Milliarden Euro und vertrauen darauf, dass die Gelder zweckgerecht verwendet werden. Doch werden sie das wirklich? Darüber hinaus fließen via Bund, Länder, Städte und Gemeinden jährlich Milliarden über Milliarden an sozialen Transferleistungen, von denen Vereine, Weiterbildungsakademien, Sozialkaufhäuser und andere profitieren. Gerade in letzter Zeit haben mehrere Skandale Aufsehen erregt. So zum Beispiel durch den Berliner Verein Treberhilfe, der sich vor allem die Betreuung von Obdachlosen auf die Fahnen geschrieben hat. In die Schlagzeilen geriet der Chef des Sozialvereins allerdings, weil er im Maserati durch die Gegend fuhr und für sich ein deutlich höheres Gehalt beanspruchte als die Bundeskanzlerin. Auch andere leiten unter dem Siegel der Gemeinnützigkeit Gelder in die eigene Tasche. In Thüringen hat es bei einer Tafel für Bedürftige eine Verurteilung wegen Veruntreuung gegeben. 'Exakt - Die Story' ist monatelang verschiedenen Fällen nachgegangen und dabei auf einen erstaunlichen Mangel an Kontrolle gestoßen. Eine wirkliche Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit, wie die Gelder aus Spenden und staatlichen Transferleistungen verwendet werden, gibt es in Deutschland so gut wie gar nicht. Bereicherung leicht gemacht.

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