Gemeinsam stärker - Personal Effects

Gemeinsam stärker - Personal Effects

Der Schock sitzt tief, bei allen in der Runde: Jeder von ihnen hat durch eine Gewalttat einen geliebten Menschen verloren. In einer Selbsthilfegruppe versuchen sie, über dieses Trauma hinwegzukommen. Das gilt für Linda (Michelle Pfeiffer), Mutter eines taubstummen Sohns, deren trunksüchtiger Mann bei einer Schießerei vor einer Bar ums Leben kam, und für den 24-jährigen Walter (Ashton Kutcher), dessen Schwester vergewaltigt und erschlagen wurde. Beide stehen vor der Frage, wie man solche Schicksalsschläge jemals überwinden und ob die Verurteilung der Täter dabei helfen kann. Walter mag ein erfolgreicher Profi-Ringkämpfer sein, aber seine hühnenhafte Erscheinung kann nicht über seine Verletzlichkeit hinwegtäuschen. Die lebenserfahrene Linda spürt erst nach dem Tod ihres Mannes, was er ihr wirklich bedeutet hat. Die beiden beginnen, sich auch außerhalb der Gruppensitzungen zu treffen. Gemeinsam versuchen sie zu lernen, mit ihrer Trauer, ihrem Schmerz und ihrer Wut umzugehen, um am Ende vielleicht so etwas wie einen Neubeginn wagen zu können. Linda und Walter werden gute Freunde, verlieben sich schließlich ineinander. Doch Walter glaubt, erst mit der Bestrafung des vermeintlichen Mörders seiner Schwester zur Ruhe zu kommen und zugleich eigene Schuldgefühle loszuwerden - ein Trugschluss mit tragischen Folgen. Nach einer Kurzgeschichte von Rick Moody, Kinogängern vor allem durch seine Romanvorlage zu Ang Lees Meisterwerk 'Der Eissturm' bekannt, erzählt 'Gemeinsam stärker - Personal Effects' von Menschen, denen die heilsame Kraft der Liebe dabei hilft, mit einem schweren Schicksalsschlag fertig zu werden. Das klingt nach Kitschgefahr, aber die große Leistung des Regisseurs David Hollander besteht darin, seine Geschichte mit viel Feingefühl, aber ohne Sentimentalität in Szene zu setzen. Auch seine beiden großartigen Hauptdarsteller Michelle Pfeiffer und Ashton Kutcher agieren mit bemerkenswerter Zurückhaltung: Die Entwicklung ihrer Charaktere spielt sich nicht in Gefühlsausbrüchen, sondern in Nuancen ab.

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