Geheimakte Sakrileg

Geheimakte Sakrileg

Ende des 19. Jahrhunderts kam der Gemeindepriester von Rennes-le-Château, einem kleinen Nest am Rand der französischen Pyrenäen, zu unerklärlichem Reichtum. Bei der Renovierung der Dorfkirche fand er angeblich ein rätselhaftes Pergament mit einer chiffrierten Botschaft in Latein: 'Dieser Schatz gehört Dagobert II. und Sion und er ist der Tod', lautet der entschlüsselte Code. Nachdem der französische Autor Gérard de Sède die brisante Botschaft, die ihm nach eigener Aussage anonym mit der Post zugeschickt wurde, in den 50er Jahren veröffentlichte, entwickelte sich eine Verschwörungstheorie um eine Clique aus Prominenten und eine mysteriöse Gesellschaft mit Namen 'Prieuré de Sion'. Unter ihren Mitgliedern, so heißt es, kursiert ein Geheimwissen, das die gesamte christliche Überlieferung aus den Angeln heben könnte. Am erfolgreichsten bereitete der amerikanische Autor Dan Brown die vielfach aufgelegte These in seinem Roman 'Sakrileg' auf. Dan Brown stützt sich auf den Sachbuch-Bestseller 'Der heilige Gral und seine Erben'. Darin poliert der britische Journalist Henry Lincoln mit zwei Ko-Autoren den schlagzeilenträchtigen Stoff auf, obwohl sich das ominöse Dokument aus Rennes-le-Château längst als modernes Papier aus einem Schreibwarenladen und somit als üble Fälschung entpuppt hatte. Wie die Verfasser behaupten, kam Saunière durch die Entdeckung des Pergaments zufällig hinter das Geheimnis der 'Prieuré de Sion'. Die Jahrhunderte alte, eingeschworene Gemeinschaft bewahre ein explosives Wissen, schreiben sie: Jesus hatte Kinder mit Maria Magdalena. Ihre Nachkommen heirateten in die Linie der Merowinger, der ersten französischen Könige ein. Der 'Schatz', von dem der Text spricht, sei eben jenes Geheimwissen über die 'Blutlinie' Jesu, das über den Merowingerkönig Dagobert zu den Tempelrittern gelangte und schließlich an die 'Prieuré de Sion' weitergegeben wurde. Als Beweis für die spektakuläre These führt das Team um Lincoln unter anderem ein Dokument aus der Bibliothéque Nationale in Paris an.

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