Gefährliche Liebschaften

Gefährliche Liebschaften

Die Verfilmung des berühmten Briefromans des französischen Schriftstellers Choderlos de Laclos aus dem Jahr 1782 stellt die Verderbtheit des selbstgefälligen französischen Adels kurz vor der Revolution in den Mittelpunkt: Die intriganten und frivolen Spielchen um Macht und Verführung, mit denen sich die dekadente Adelsgesellschaft des späten 18. Jahrhunderts die Zeit vertreibt, zerstören sie schließlich selbst.

Der berühmte Roman von Choderlos de Laclos wurde bereits mehrfach verfilmt: Roger Vadim ließ 1959 die Handlung im Paris der 50er Jahre lebendig werden. Regisseur Roger Kumble verlegte den Plot für seinen Film "Eiskalte Engel" (1999) in die 90er Jahre und machte aus den adeligen Hauptfiguren die Privatschüler Kathryn, Sebastian und Annette. Eine von mehreren Adaptionen für das Fernsehen ist der Zweiteiler von Josée Dayan aus dem Jahr 2003 mit Catherine Deneuve, Rupert Everett und Nastassja Kinski in den Hauptrollen.

Der britische Regisseur Stephen Frears gilt als einer der politisch engagiertesten Filmemacher Englands. In seinen frühen Filmen kritisierte er die Politik der Thatcher-Jahre, später die Widersprüche der Labour-Partei. Mit seinem Film "Die Queen" (2006) versuchte Frears das Menschliche hinter der Fassade der scheinbar unnahbaren Regentin Elisabeth II. erfahrbar zu machen.

Regisseur Stephen Frears setzte die Literaturvorlage formal brillant und mit Starbesetzung um. Er beschreibt auf intelligente und amüsante Weise die französische Adelsgesellschaft des Ancien Régime. Sein Hollywood-Debüt wurde mit drei Oscars ausgezeichnet - für das adaptierte Drehbuch, die Kostüme und das Szenenbild. Neben weiteren Nominierungen für den Film und die Musik wurden Glenn Close als beste Hauptdarstellerin und Michelle Pfeiffer als beste Nebendarstellerin für den Oscar nominiert.

Im Jahr 2009, mehr als 20 Jahre nach "Gefährliche Liebschaften", kam die britisch-deutsche Produktion "Chéri - Eine Komödie der Eitelkeiten" heraus, die Stephen Frears und Michelle Pfeiffer erneut für ein Filmprojekt zusammenführte.

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