Gefährliche Abgase - der Kampf um saubere Luft

Gefährliche Abgase - der Kampf um saubere Luft

Große Messaktion von SWR Zuschauern in 240 Städten und Gemeinden: Die Abgasgrenzwerte für PKW werden nicht nur in Stuttgart überschritten. Auch in kleineren Städten im Südwesten leiden besonders Kinder, Kranke und alte Menschen unter den Giften aus dem Auspuff.

Laut Umweltbundesamt werden an fast jeder dritten offiziellen Messstation die Jahresgrenzwerte für Stickstoffdioxid überschritten. Diese Doku geht der Frage nach: Was kann getan werden, um die Belastungen zu reduzieren?

Doch in vielen kleineren Städten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gibt es gar keine Messstationen der Behörden. Daher weiß auch niemand, wie gut oder schlecht die Luft dort ist. "betrifft" hat daher seine Zuschauer aufgerufen, selbst vor ihrer Haustüre zu messen, mit Messgeräten, die der SWR zur Verfügung stellt und auswerten lässt. Die Resonanz auf den Aufruf war überwältigend. Jetzt ist daraus eine der größten Messaktionen im Südwesten geworden. In über 240 Städten und Gemeinden in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg beteiligen sich Zuschauer.

"betrifft" bringt die Messergebnisse. Doch wie sollen wir damit umgehen?

Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe kämpft juristisch gegen die Abgase. An vielen Gerichten hat er schon Erfolg gehabt: Die Städte werden reihenweise dazu verurteilt, schneller Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Bewohner vor den Gesundheitsgefahren zu schützen. Doch die verantwortlichen Lokalpolitiker und auch die Landesregierung zögern. In Baden-Württemberg denken führende Politiker darüber nach, Rechtsmittel gegen das Stuttgarter Urteil einzulegen. Mit Fahrverboten, Tempolimits und Umweltzonen macht man sich nicht beliebt. Lieber lassen sich die Städte von der EU abmahnen. Und freiwillig lässt kaum jemand sein Auto stehen.

"betrifft"-Autor Claus Hanischdörfer will herausfinden, wie gefährlich die Abgasbelastung ist, er trifft Verursacher und Betroffene, spricht u. a. mit Kinderärzten und Wissenschaftlern, die das Krebsrisiko erforschen. Sie untersuchen aber auch, was der einzelne tun kann, um seine persönliche Schadstoffspur zu verringern, welche Alternativen für die Mobilität der Zukunft es gibt - und was das für den Auto-affinen Industriestandort im Südwesten bedeutet.

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