Gebremst wird später

Gebremst wird später

Der dunkle Kombi hat es offenbar sehr eilig. Schon über mehrere Kilometer fährt er mit mehr als 140 km/h durch die Baustelle. 80 km/h sind erlaubt. Was der Fahrer offenbar nicht bemerkt hat: Die Polizei in Zivil ist ihm dicht auf den Fersen. Er ist einer der Raser, auf die es die Beamten abgesehen haben. Er ist eine akute Gefahr für alle anderen im Straßenverkehr. Valeska Richter von der Darmstädter Kontrolleinheit zeigt die rote Kelle: Bitte folgen! Autor Andreas Graf begleitet die Kontrolleure nicht nur auf der Autobahn. Auch im Frankfurter Stadtgebiet sind viele Autofahrer zu schnell unterwegs. Am Zebrastreifen in der Tempo-30-Zone dauert es nur zehn Minuten, und der Blitzer hat 25 Fotos im Kasten. Der Schnellste schafft es an diesem Tag mit 62 km/h und drei Punkten in die Flensburger Verkehrssünderkartei. Der Gefahr scheinen sich die wenigsten Raser wirklich bewusst zu sein. In der Fahrschule treffen sich die, deren Führerschein in Gefahr ist. Ob es möglich sein wird, sie zur Einsicht zu bewegen? Zu spät ist es für den Mann, der im Frankfurter Amtsgericht auf sein Urteil wartet: Am Zebrastreifen in der Tempo-30-Zone hat er nicht mehr bremsen können. Eine Frau war sofort tot, eine zweite bleibt gehbehindert und sitzt ihm heute mit Krücken im Gerichtssaal gegenüber.

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