Geborene Knechte

Geborene Knechte

Manfred Reif kam als 17-Jähriger auf den Goderhof - als Landwirtschaftslehrling im letzten Lehrjahr. Mit 52 ist er vom Hof gegangen. Dazwischen lagen 35 Jahre harte Arbeit für nicht mehr als die täglichen Mahlzeiten, eine kleine Kammer über dem Schweinestall und ein bescheidenes Taschengeld. Zu einer eigenen Familie hat er es unter solchen Bedingungen nie gebracht. Die Landarbeiter mit Familienanschluss, wie man Knechte heute nennt, sind oft in Kinderheimen oder bei Pflegeeltern aufgewachsen. Von früh an nicht gefördert, wurden sie später als Minderleister eingestuft und unterbezahlt. In Kärnten war es bis vor drei Jahren sogar rechtens, solche Menschen für ein Taschengeld zu beschäftigen. Als der Kollektivvertrag zugunsten der Landarbeiter geändert wurde, wurde so mancher Knecht arbeitslos. Die Reportage 'Geborene Knechte' stellt Landarbeiter, die als Knechte in Kärnten und der Steiermark gearbeitet haben, vor.

Bewertung

0,0   0 Stimmen