Geboren am 16. Januar 1940 - Hausi Leutenegger

Geboren am 16. Januar 1940 - Hausi Leutenegger

Es ist eine der spektakulärsten Biografien unter der Schweizer Sonne. Da geht ein armer Bauernbub, der sein Zimmer mit vier Geschwistern teilen musste, mit 20 Jahren und etwas Kleingeld in die Fremde nach Genf. Er will weg von zu Hause, denn im Dorf gilt er nichts. Seine Familie, acht Kinder, Habenichtse, ist ohne Anerkennung. Als der Vater einer Tochter, die er mochte und die ihn mochte, den Umgang mit ihm als armen Schlucker verbot, gab es kein Halten mehr. «Denen zeig ich's», schwor er, «ich gehe und komme erfolgreich zurück.»
Das ist Hausi Leuteneggers Geschichte. Vor dem Hintergrund des Zeitgeschehens - Krieg, wirtschaftlicher Aufschwung, mediale Aufmerksamkeit - erzählt er eindrücklich, wie er vom Nobody zum beachteten Somebody wurde.
Hans Huldi, auf den Tag gleich alt wie Hausi, stammt ebenfalls aus einer ärmlichen, kinderreichen Familie. Damit er eine Lehre machen und, wie damals üblich, bezahlen kann, müssen zwei Brüder arbeiten gehen. Mit Intelligenz und eisernem Willen schafft er einen Aufstieg im Militär, wie es meist nur Akademikern vorbehalten war. Das Militär galt damals noch als karrierefördernd: Hans Huldi bringt es zum CEO einer renommierten Autofirma.
Die gesellschaftlichen Veränderungen bezüglich Moral seit den 50er-Jahren lassen den gleichaltrigen Otto Zwygart unbeeindruckt. Er hält an den eingewurzelten Werten des Christentums fest. Abtreibung, Alkohol, Spielcasinos und Sex vor der Ehe sind des Teufels. Dass man auch ohne Anpassung an den Mainstreams glücklich sein und bleiben kann, zeigt seine Biografie auf bewundernswerte Weise.
«Geboren am...» ist erzählte Schweizer Geschichte, von persönlicher Warte aus vermittelt. Quasi ein Familienalbum der Schweiz, das die letzten Jahrzehnte Revue passieren lässt.

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