Fluchtgefahr
SRF1
15.11., 14:15
- 16:05 Uhr
Der 23-jährige Bruno Kuhn (Wolfram Berger) wandert, nach einem Bagatellvergehen, in das er mehr hineinschlittert, als dass er es begeht, ins Gefängnis. Dort beginnt er in der sozialen Hackordnung der Gefangenen ganz unten. Der kleine Fisch, der er ist, wird von den anderen nicht ernst genommen. Ganz allmählich beginnt er aber in seine Rolle hineinzuwachsen. Er lernt, sich zu behaupten und zurückzuschlagen. Von seinen «Kameraden» übernimmt er auch die kriminelle Protzerei, sodass die ständig präsenten Bewacher ihn bald auch als einen «Gefährlichen» behandeln. Als seine Hochstapelei herauskommt, wird wieder über ihn gelacht. Doch jetzt kennt er die Spielregeln: Er erpresst seinen ausgekochten Zellennachbarn Winarski (Matthias Habich), der ihn früher ausgenutzt hat, und zwingt ihn, ihn auf seine Flucht mitzunehmen.
Im ersten abendfüllenden Spielfilm von Markus Imhoof (*1941) erleben die Zuschauenden hautnah und erschütternd die verhängnisvollen Mechanismen des Gefängnisalltags. Im Hinblick auf diesen Film verbrachte Imhoof zwei Monate als Wärter in der Strafanstalt Thorberg und einen Monat als Stagiaire in der Fahndungsabteilung der Berner Kantonspolizei. Bereits 1968 hatte sich Imhoof in seinem 40-minütigen Dokumentarfilm «Rondo» mit dem Problem des Strafvollzugs befasst. Seine damalige Schlussfolgerung war die gleiche wie diejenige in «Fluchtgefahr», nämlich dass die Rückfälligkeit keine Charaktereigenschaft von Verbrecherinnen und Verbrechern, sondern eine Folge des Strafvollzugs ist.
Bewertung
Darsteller
- Bruno Kuhn Wolfram Berger
- Winarski Matthias Habich
- Hausbursche Stotz Sigfrit Steiner
- Trottel Hans Gaugler
- Der Welsche Roger Jendly
- Wachtmeister Wegmann Heinz Menzel
- Untersuchungsrichter Alfred Lohner
- Edith Schläpfer Maja Stolle
- Heinz Bühlmann
- Gertrud Demenga
- Oskar Hoby
- Georg Holzner
- Michael Rittermann
- Hans-Rudolf Twerenbold
- Luzius Versell
Mitwirkende
- Regie Markus Imhoof
- Kamera Hans Liechti
Eduard Winiger - Musik Bruno Spoerri
- Produktion Georg Radanowicz
Bruno Spoerri
Marianne Bucher